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Dem Ingenieur ist nix zu schwör!


janwo - 26. Mai 2023 - 0 comments

Gestern hatte ich die Möglichkeit, beim Deutschen Ingenieurtag 2023 (#DIT2023) in Berlin dabei sein zu können. Für viele der komplexen gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Problem erhoffen wir uns technologische Lösungen. Bestes Beispiel Klimawandel: Wir Menschen werden unser Verhalten nicht in dem Maße ändern, wie es notwendig wäre. Dafür sind wir viel zu bequem geworden und haben uns an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt. Daher kommt dem Ingenieursberuf eine besondere Bedeutung zu. Wir sind es, die notwendigen Technologien entwickeln müssen – im Zusammenspiel mit einer Vielzahl anderer Disziplinen.

Damit komme ich auch zu meiner Quintessenz aus dem spannenden Tag: die Zusammenarbeit. Viel zu lange ist unser Berufsstand in einzelne Fachdisziplinen unterteilt worden. Viel zu lange, wurden Produkte genauso getrennt betrachtet und entwickelt. Die entscheidende Zukunftsqualität der Ingenieure:innen von Morgen wird es sein, in Netzwerken zu denken und zu arbeiten. In einer immer stärker vernetzten Welt ist es wichtig, dass wir Ingenieure genauso vernetzt arbeiten und vor allem Technologie dahingehend gestalten.

Außerdem haben wir Ingenieure:innen stärker die Aufgabe, Technologie besser verfügbar zu machen. Zu lange haben wir uns mit Stolz gebürstet, die einzigen zu sein, die die wirkliche Tiefe von Technologien verstehen. Damit die zukünftigen technischen Fortschritte möglichst vielen zur Verfügung stehen und alle Gesellschaftsschichten davon profitieren können, liegt es an uns Ingenieuren:innen, Technik zu demokratisieren. Beispiele wie ChatGPT zeigen es eindrücklich: Lange war das Thema KI vor allem Wissenschaftlern vorbehalten und wurde als sehr abstrakt wahrgenommen. Plötzlich wird sie nahbarer und schon können viel mehr Menschen davon profitieren und tolle neue Ideen entwickeln.

Beiträge auf dem DIT2023

Gefallen hat mir das Grußwort der Ministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger. Sie hat die Bedeutung des Ingenieurberufs bei der Bewältigung der künftigen technologischen Herausforderungen hervorgehoben. Besonders wichtig war ihr auch zu betonen, dass es Aufgabe der Politik sein muss, dass Forschung und Entwicklung in Deutschland attraktiv bleibt.

DIT2023 – Ein Grußwort der Ministerin für Bildung und Forschung

Ich selbst konnte wieder eine Podcastfolge aufnehmen. Dieses Mal habe ich von meinem Trip ins Silicon Valley erzählt. Die ganze Folge könnt ihr euch übrigens hier anhören.

Ein weiteres persönliches Highlight von mir war die Paneldiskussion am späten Nachmittag. Gemeinsam mit Vertretern:innen aus Bildung, Politik und Wirtschaft konnte ich darüber diskutieren, was es braucht, um die Wertschöpfung in Deutschland zu erhöhen. Technologie ist dabei ein Vehikel, aber ganz oft ist die Technik nicht das Problem, sondern bestehende Strukturen und Denkmuster. Für mich bezeichnend war wieder die Tatsache, dass alle Unternehmen von sich behauptet haben, innovativ und attraktiv für den Nachwuchs zu sein. Warum schneidet die deutsche Wirtschaft, dann im Vergleich so schlecht ab, wie es das ZEW jüngst in einer Studie wieder bestätigte?! Ich denke, hier müssen wir ehrlicher mit uns selbst sein.

Paneldiskussion über die zukünftige Wertschöpfung und den Einfluss von Technologie

Für mich war es auf jeden Fall ein Highlight und eine Bestätigung dafür, mich weiterhin für den Ingenieurberuf einzusetzen und dafür zu werben. Aber auch vor uns liegen große Aufgaben. Diese und viele weitere Highlights könnt ihr auf der offiziellen Seite des VDI nachlesen.

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