Warum macht man kulturelle Unterschiede in internationalen Teams sichtbar?
Aufmerksam auf das Buch „Die Culture Map“ von Erin Meyer bin ich durch das Buch von Netflix (Keine Regeln) geworden. Netflix hatte das Problem, dass ihre in den USA etablierte Kultur in anderen Ländern zu Problemen in der Zusammenarbeit der Teams führte.
Erin Meyer hat mit dem Buch „Die Culture Map“ einen sehr zugänglichen, wenn auch an einigen Stellen langatmigen, Ratgeber geschrieben, um Licht in das kulturelle Geflecht von internationalen Teams zu bringen. Warum ich das Buch internationalen Managern empfehle, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Buchdetails
Titel | Die Culture Map |
Untertitel | Ihr Kompass für das internationale Business |
ISBN | B079SB8M5P |
Verlag | Wiley |
Veröffentlichung | 04.01.2018 |
Umfang | 278 Seiten |
Sprache | Deutsch |
Shoplink | Link |
Welches Thema und Problem adressiert das Buch „Die Culture Map“?
Es geht darum zu verstehen, dass Verhaltensunterschiede in internationalen Teams häufiger in der Kultur des entsprechenden Landes zu finden sind, als in den individuellen Persönlichkeiten der Menschen.
Millionen von Menschen arbeiten in einem globalen Umfeld, betrachten dabei aber alles aus ihrer eigenen kulturellen Perspektive und nehmen an, Unterschiede, Kontroversen und Missverständnisse wurzeln immer nur in der Persönlichkeit.
Wir kennen alle die Situation, dass man sich im Urlaub manchmal über die Sitten und Gebräuche in anderen Ländern amüsiert. Im beruflichen Umfeld führen Missverständnisse bei Entscheidungswegen, Pünktlichkeit oder anderen Dingen schnell zu Frustration und einem negativen Spirit im Team.
Erin Meyer hat es geschafft, die Unterschiede in einer Culture Map darzustellen. Hierzu führt sie die acht wichtigsten Themenbereiche auf, um Kulturunterschiede schnell und einfach zu visualisieren:
- Kommunizieren
- Beurteilen
- Überzeugen
- Führen
- Entscheiden
- Vertrauen
- Widersprechen
- Termine vereinbaren
Anhand dieser Themenbereiche werden dann Umfragen durchgeführt und die Ergebnisse (wie oben gezeigt) dargestellt.
Für wen ist das Buch „Culture Map“ geeignet?
Ganz klar für international tätige Manager und Führungskräfte. Ich würde das Framework aber auch internationalen Teams empfehlen, die zum sich zum Beispiel während eines Workshops besser kennenlernen möchten. Die Culture Map kann gut dabei helfen, die kulturellen Hintergründe der einzelnen Teammitglieder besser kennenzulernen. Letztendlich geht es um ein besseres Verständnis für einander.
Meine persönliche Meinung
Das Framework ist wirklich klasse! Es ist einfach, selbst erklärend und rasch durchzuführen. Das Buch selber geht noch mehr in die Tiefe, warum es gewisse kulturelle Unterschiede in einzelnen Ländern gibt. Man bekommt also mehr Kontext, was dem ein oder anderen vielleicht too much ist. Man muss das Buch auch nicht zwingend gelesen haben, um das Framework zu verstehen. Dennoch ist es gut geschrieben und man bekommt wirklich interessante Eindrücke in die Sitten und Gebräuche fremder Kulturen.
Weitere Tools
Ich habe noch ein gutes Video über die Culture Map von Erin Meyer gefunden, in welchem die acht Dimensionen gut erklärt werden:
Culture Map Methode von Alexander Osterwalder
Auf Medium habe ich bereits einmal einen Artikel über die Culture Map von Alexander Osterwalder veröffentlicht. Hier liegt der Fokus eher darauf, sichtbar zu machen, welches Verhalten im Team eine gewisse Kultur formt. Es kann also gut als Ergänzung gesehen werden: Zuerst beginne ich damit, die wesentlichen Verhaltenszüge der internationalen Teammitglieder nach Erin Meyer darzustellen. Im Anschluss verwende ich die Methode von Alexander Osterwalder, um im Team festzulegen, welches Verhalten man pushen (Enabler) möchte und welches verringern (Blocker).