Das Gesetz von Conway (engl. Conway’s Law) besagt, dass „Organisationen, die Systeme entwerfen, ein System entwerfen werden, dessen Struktur eine Kopie der Kommunikationsstruktur der Organisation ist.“
„Any organization that designs a system (defined broadly) will produce a design whose structure is a copy of the organization’s communication structure.„
Melvin Edward Conway
Was bedeutet das? Hierzu bin ich auf eine tolle Grafik von Manu Cornet gestossen, der diesen Umstand einmal aufgezeichnet hat – ziemlich passend, wie ich finde.
Wenn wir uns einmal anschauen, wie Google strukturiert ist, sehen wir absolute Ähnlichkeiten zu ihren Produkten: Es herrscht eine weitere Verzahnung und Überlappung, ganz im Gegensatz zu Apple. Hier ist alles auf ein zentrales System (die Hardware) ausgerichtet und alles richtet sich danach.
Zach Holman ist einer der ersten Ingenieure von GitHub und hat in der Vergangenheit über die dezentrale und asynchrone Struktur von GitHub gesprochen. Ryan Tomayko hat einen Blogpost über diese Art der Struktur geschrieben: Your team should work like an open source project
Der bei weitem wichtigste Teil des Vortrags – und das, womit die Leute hoffentlich in ihren eigenen Organisationen experimentieren – ist die Idee, die natürlichen Zwänge der Open-Source-Softwareentwicklung bei der Gestaltung interner Prozesse und Kommunikation zu übernehmen.
GitHub ist in vielerlei Hinsicht wie eine Reihe von Open-Source-Projekten strukturiert, einfach weil es eine Notwendigkeit ist: Typisch für Open-Source-Projekt ist, dass wir uns nicht alle im selben Raum befinden, noch arbeiten wir zu gleichen Zeiten. Es gibt meistens keine hierarchische Verwaltung von oben nach unten. Das erklärt, warum GitHub sich nicht auf die zentralisierten Tools oder Berichte konzentriert. Etwas, das Manager oft als Mittel zur Kontrolle der Mitarbeiter wünschen. GitHub als Produkt konzentriert sich mehr auf die Bedürfnisse der Entwickler als auf die Bedürfnisse der Führungskräfte.
Jetzt wollte ich mehr wissen
Nachdem ich mich mit dem Gesetz von Conway wirklich gut aufgrund meiner Erfahrung identifizieren konnte, habe ich mal weiter recherchiert und bin auf weitere interessante „Gesetze“ von Soziologen, Ökonomen und Systemwissenschaftlern gestoßen:
- Brooks’s Law
Das Gesetz von Brooks beschreibt, dass wenn man nachträglich Ressourcen auf ein bereits verspätetes (Software) Projekt allokiert, man das Projekt nur noch weiter verspätet. - Hackmans’s Law
Das Gesetz von Hackman besagt, je grösser eine Gruppe ist, desto schwieriger wird es für die Mitglieder gemeinsam zu arbeiten. Schlimmer noch, die Anfälligkeit der Gruppe für Schwierigkeiten nimmt stark mit dem weiteren Anwachsen zu. - Goodhart’s Law
Das Gesetz von Goodhart besagt, dass wenn das Messen zum Ziel wird, ist es keine gute Maßnahme mehr. Das bedeutet, wenn man nur noch nach dem Messen einer Zielerreichung arbeitet, man das eigentliche Ziel (ein gutes Produkt, Service etc.) aus den Augen verloren hat. - Larman’s Law
Das Gesetz von Larman besagt, dass Organisationen implizit darauf optimiert sind, den Status quo der mittleren und obersten Führungsebene, der „Spezialisten“ und dessen Machtstrukturen nicht zu verändern. - Parkinson’s Law
Das Gesetz von Parkinson besagt, dass eine Arbeit immer so lange braucht, wie die Zeit, die ich dafür zur Verfügung habe.
Ja, was soll ich sagen? Ich kann hinter jedes dieser Gesetze einen Haken machen…und ihr?