Welche Gefahren gehen von Amazon, Apple, Google und Facebook aus?
Man kann viel über die herausragenden Unternehmer Steve Jobs, Larry Page, Mark Zuckerberg oder Jeff Bezos lesen. Meiner Meinung nach viel zu wenig wird aber über die Gefahren geredet und publiziert, die von Unternehmen wie Appel, Facebook, Google und Amazon ausgehen. Aus diesem Grund war ich sehr positiv überrascht, als ich das Buch „The Four“ von Scott Galloway gelesen haben. Durch den Untertitel „Die geheime DNA von Amazon, Apple, Facebook und Google“ habe ich eher mit einer Art Wirtschaftsratgeber gerechnet, der mir erklären möchte, was Unternehmen tun müssen, um genauso erfolgreich zu sein. Den Schwerpunkt hat Scoot Galloway allerdings darauf gelegt, aufzuzeigen, mit welchen (unfairen) Mitteln die sog. „Vier Reiter“ zu ihrer Macht gekommen sind. Was ihr sonst noch erwarten dürft, erfahrt ihr in dieser Rezension. Bereits soviel vorweg: Dieses Buch lohnt sich!
Buchdetails
Titel | The Four |
Untertitel | Die geheime DNA von Amazon, Apple, Facebook und Google |
ISBN | 3864704871 |
Verlag | Plassen |
Veröffentlichung | 20.11.2017 |
Umfang | 300 Seiten |
Sprache | Deutsch |
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Welches Thema und Problem adressiert das Buch „The Four“?
Scott Galloway bezeichnet die vier Firmen Apple, Facebook, Google und Amazon, die vier Reiter. Jene vier apokalyptischen Reiter im 6. Kapitel der Offenbarung des Johannes als Boten der nahenden Apokalypse, des Jüngsten Gerichts. Mit dieser Analogie zeichnet Scott Galloway ein Bild von Unternehmen, die ihre Macht am Markt dafür nutzen, durch Burggräben Kontrahenten zu vernichten und eigene Produkte zu verkaufen. Vor allem Facebook kommt nicht gut weg: Man bekommt ein Gespür dafür, wie sehr Vision und Wirklichkeit auseinander driften. Hinter blumigen Slogans wie „Wir vernetzten die Welt“ steckt ein gnadenloses Werbegeschäft, das aufgrund seiner Nutzerdaten den Anzeigenmarkt dominiert. Verantwortlichkeit für Hass und Hetze in der Community wird dabei nicht übernommen.
Sie wissen schon: redaktionelle Objektivität, Nachprüfung von Fakten, journalistisches Ethos, bürgerlicher
The Four, Pos. 1907
Diskurs – solche Sachen eben. Das ist viel Arbeit und schmälert den Gewinn.
Besonders der ständige Fokus aus die vernachlässigte, gesellschaftliche Verantwortung solch’ dominanter Unternehmen gefiel mir sehr gut.
Scott Galloway spricht nicht nur über markttechnische Probleme, die die vier Reiter verursachen. Er berichtet auch über seine persönlichen Erfahrungen, die er während seiner Tätigkeiten in Aufsichtsräten (z.B. der New York Times) und in seinen eigenen Unternehmen sammeln durfte. Sehr bildhaft und unterhaltsam spricht er über Herausforderungen von Unternehmen der Old Economy. Er berichtet darüber, wie schwer sich alte (konservative) Unternehmensführer damit tun, sich auf die neuen Spielregeln des digitalen Marktes einzulassen.
Für wen ist das Buch „The Four“ geeignet?
Egal ob Unternehmensinhaber oder Marktbeobachter – egal ob junger Gründer oder Interessent der New Economy: Das Buch „The Four“ von Scott Galloway ist für jeden geeignet, der genauer verstehen möchte, dass Unternehmen wie Facebook, Apple, Amazon und Google mehr sind, als man auf den ersten Blick sehen möchte. Als Leser‘ erhält man einen interessanten und spannenden Blick hinter die Kulissen und Strategien der großen Vier. Wer sich neben den allgemeinen Produktstrategien auch für die (zum Teil verachtenswerten) Vorgehensweisen der Unternehmen am Markt interessiert, wird dieses Buch gerne lesen.
Meine persönliche Meinung
Wow! Also zuerst dachte ich hier einen der typischen Managementratgeber bestellt zu haben – doch weit gefehlt. Mir hat es sehr gut gefallen, dass der Fokus des Buches auf dem liegt, was die „vier Reiter der Apokalypse“ im Hier und Jetzt als auch in Zukunft am Markt anrichten.
Wenn Unternehmer neue Ideen sammeln, neigen sie dazu, sich darauf zu konzentrieren, was man ergänzen, wie man das Erlebnis intensivieren kann, anstatt darauf, was man weglassen beziehungsweise vereinfachen könnte.
The four, pos. 2995
Mir hat ebenfalls gut gefallen, dass Scott Galloway Tipps und Anregungen gibt, mit welchen konkreten Produktideen/-strategien die vier Unternehmen erfolgreich geworden sind. Dies erläutert er sehr bildhaft und exemplarisch am sog. T-Algorithmus, der sich aus folgenden sieben Elementen zusammen setzt:
- Produktdifferenzierung
- Visionäres Kapital
- Globale Reichweite
- Beliebtheit
- Vertikale Integration
- KI
- Karrierebeschleuniger
- Geografie
Dadurch erhält der Leser‘ hilfreiche Inspirationen und Anregungen für das eigene Tun. Dennoch bleibt auch immer der mahnende Finger über allem. Dieser Fakt hat mir sehr gut gefallen.
„The Four“ von Scott Galloway ist ein hervorragendes Buch, das die Gefahren von Slogans wie „The winner takes it all“ auf den Punkt bringt. Eine starke Leseempfehlung für alle Unternehmer, Visionäre, Investoren und Disruptoren.